Ex-Milizionäre
verurteilt
Bukarest.
- Zwei AngehÃrige der ehemaligen Miliz - wie die Polizei im kommunistischen
Rumänien genannt wurde - sind jüngst wegen
Mordanstiftung zu je elf Jahren Haft verurteilt worden. Tudor Stanica,
einst oberster Strafermittler, und Mihai Creanga, Chef des Bukarester Untersuchungsgefängnisses
vor der Revolution von 1989, hatten 1985 einen Strafgefangenen veranlasst,
den Dissidenten des Ceausescu-Regimes, Ing. Gheorghe Ursu, zu Tode zu verprügeln.
Der
Gewalttäter teilte zu jenem Zeitpunkt die Zelle mit dem
Regimekritiker, die Wachen erhielten desgleichen den Auftrag, dem Gepeinigten
keinesfalls Hilfe zu leisten. Ursu starb. Die beiden Verurteilten sind
jedoch auf freiem Fuß. Kurz nach Verkündung des
Urteils verließen Stanica und Creanga spurlos Bukarest. Fahndungen
waren bislang ergebnislos. Das Vorgehen der Polizei sei in diesem Fall
geradezu verdächtig, stellte die bekannte Menschenrechtlerin
und Vorsitzende der Stiftung für eine offene Gesellschaft,
Renate Weber, fest. Der Haftbefehl sei nicht sofort vollstreckt und auch
die Fahndungen seien nicht sogleich eingeleitet worden. Die rumänischen
Grenzpolizei hat eigenen Angaben zufolge den flüchtigen
Ex-Milizionäre an den Übergängen
ins Ausland nicht registriert.